Führer der thailändischen Demokratie aus Gefängnis entlassen
Tananchai KEAWSOWATTANA / THAI NEWS PIX / AFP

Führer der thailändischen Demokratie aus Gefängnis entlassen

Trotz 14 Anklagen wegen Majestätsbeleidigung auf Kaution entlassen

Ein prominenter thailändischer Menschenrechtsanwalt und prodemokratischer Protestführer wurde nach mehr als 200 Tagen Haft freigelassen. Ein Gericht in Bangkok gewährte am Montag eine Kaution.

Kundgebungen in Thailand

2020 zogen die von Jugendlichen geführten Kundgebungen auf ihrem Höhepunkt Zehntausende Menschen an. Es wurde der Rücktritt von Premierminister Prayut Chan-O-Cha und Reformen der thailändischen Monarchie gefordert.

Aber die Bewegung verlor letztes Jahr an Fahrt, als die Behörden mehrere Führer festnahmen und die Coronavirus-Infektionen anstiegen.

Fast 160 Aktivisten, darunter 13 Jugendliche, wurden nach Thailands strengen königlichen Verleumdungsgesetzen angeklagt. Diese sind mit einer Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren pro Anklage belegt.

Freiheit auf Kaution

Der Rechtsanwalt Anon Numpa, 37, der mit 14 Anklagen wegen Majestätsbeleidigung konfrontiert ist, wurde am Montagabend freigelassen, nachdem ein Gericht in Bangkok eine Kaution gewährt hatte.

Eine Menge Gratulanten standen bereit, um ihn zu begrüßen, als er in einem weißen Hemd, einer schwarzen Hose und seiner typischen Brille das Untersuchungsgefängnis von Bangkok verließ.

„Solange das Land nicht demokratisch ist, werden die Gefängnisse ein Zuhause für Aktivisten sein“, sagte er Reportern vor dem Gefängnis.

Er sagte, er würde die Kautionsbedingungen des Gerichts respektieren. Allerdings schloss er nicht aus, bei zukünftigen Kundgebungen, Reden zu halten.

Unterstützer skandierten seinen Namen und trugen Schilder mit der Aufschrift „Lasst unsere Freunde frei (Release our friends)“.

Während er mit Demokratieaktivisten für Fotos posierte, zeigte er einen dreifingrigen Gruß aus den „Hunger Games“-Filmen. Die Thailändische Protestbewegung hat diese Geste als Trotzgeste übernommen.

Letzte Woche wurde der Protestführer und Universitätsstudent Parit Chiwarak, besser bekannt unter seinem Spitznamen „Pinguin“ ebenfalls gegen Kaution freigelassen. Der Student ist mit 23 Anklagen wegen Majestätsbeleidigung konfrontiert. Er war fast 200 Tage in Haft.

Quelle:
2022 AFP

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