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Betreiber eines Gasthauses sorgt für Skandal

Badewasser nur zweimal im Jahr gewechselt

Der Leiter eines gehobenen japanischen Gasthauses entschuldigte sich am Dienstag dafür, dass er das Wasser in seinem Thermalbad nur alle sechs Monate wechselte, wodurch sich Bakterien 3.700 Mal über dem Standardwert vermehren konnten.

Die örtlichen Verordnungen schreiben einen wöchentlichen Austausch des Wassers vor, in dem die Gäste traditionell nach dem Duschen gemeinsam nackt baden, wobei Männer und Frauen getrennt baden.

Betreiber mochte den Chlorgeruch nicht

Makoto Yamada, der Präsident des Unternehmens, welche das fast 160 Jahre alte Gasthaus betreibt, sagte, die Einrichtung habe es versäumt, das Wasser durch die Verwendung von ausreichend Chlor hygienisch zu halten.

Er „mochte den Geruch“ der Chemikalie nicht, sagte er auf einer Pressekonferenz.

Es war ein egoistischer Grund„, fügte Yamada hinzu und beschrieb den Lapsus als „Fehlverhalten, das die Gesundheit unserer Kunden völlig außer Acht gelassen hat„.

Seit 2019 Wasser nur unregelmäßig gewechselt

Die laxen Maßnahmen im Daimaru Besso Inn – in dem einst Japans Kaiser Hirohito übernachtete – begannen im Dezember 2019.

Seitdem sei das Personal der Einrichtung in der südwestlichen Region Fukuoka noch selbstgefälliger geworden, als die Zahl der Gäste während der Pandemie zurückging, so Yamada.

Schon bevor der Skandal für Schlagzeilen sorgte, gab es Warnzeichen. Bei einer behördlichen Inspektion im vergangenen Jahr wurde im Badewasser des Gasthauses die doppelte Menge der Bakterien Legionelle festgestellt. Damals fälschte das Gasthaus „Dokumente, um zu behaupten, dass das Chlor ordnungsgemäß zugesetzt worden war„, gab Yamada zu.

Bei einer anschließenden Untersuchung durch die Gesundheitsbehörden wurde das 3.700-fache des Standardgrenzwerts für Legionellen festgestellt. Der Keim führte Berichten zufolge dazu, dass eine Person, die mehrere Hotels, darunter Daimaru Besso, besucht hatte, krank wurde. Legionellen können Lungeninfektionen verursachen.

„Ich habe das Gesetz nicht richtig verstanden. Ich war selbstgefällig und dachte, Legionellen seien nur ein gewöhnlicher Keim, der überall vorkommt“, sagte Yamada.

Das Gasthaus wurde 1865 eröffnet und war gerade dabei, sein 160-jähriges Bestehen zu feiern, als der Skandal aufflog.

„Unsere Vorfahren tun mir leid“, sagte Yamada.

 

Quelle:
2023 AFP

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