Medienberichten zufolge pumpt China ungefähr 1,8 Milliarden Euro (1,9 Milliarden Dollar) in seinen führenden Hersteller von Speicherchips, da die US-Beschränkungen für Halbleiterexporte Pekings technologische Ambitionen bedrohen.
Der Halbleiterhersteller Yangtze Memory Technologies Co (YMTC) soll ca. 1,8 Milliarden Euro (12,9 Milliarden Yuan) aus dem staatlichen National Integrated Circuit Industry Investment Fund erhalten, berichtete Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf Regierungsdaten.
YMTC steht auf „Entity List“
Der Schritt erfolgte, nachdem das US-Handelsministerium YMTC im Dezember auf seine so genannte „Entity List“ gesetzt hatte, die das Unternehmen zusammen mit Dutzenden anderer chinesischer Firmen vom Kauf von US-Chiptechnologie ausschließt.
Washington hat in den letzten Monaten die Beschränkungen für chinesische Chiphersteller verschärft und dies mit nationalen Sicherheitsbedenken und der Möglichkeit begründet, dass die Technologie von Chinas Verteidigungssektor genutzt werden könnte.
Nach den in der vergangenen Woche veröffentlichten US-Vorschriften müssen sich Chip-Hersteller, die von einem ca. 36 Milliarden Euro (39 Milliarden Dollar) schweren Regierungsfonds profitieren, verpflichten, ihre Kapazitäten in „bedenklichen Ländern“, darunter China, ein Jahrzehnt lang nicht auszubauen.
China reicht klage ein
Um nicht länger auf ausländische Chipsimporte angewiesen zu sein, hat Peking in den letzten zehn Jahren Milliarden von Euro in den Aufbau seiner eigenen Halbleiterindustrie gesteckt.
Und im Dezember reichte es bei der Welthandelsorganisation (WTO) eine Klage wegen der US-Chip-Exportbeschränkungen ein und beschuldigte Washington des Protektionismus und der Verletzung internationaler Handelsregeln.
Der staatlich kontrollierte chinesische Wirtschaftsnachrichtendienst Jiemian berichtete am Donnerstag, die Investition des nationalen Fonds sei Teil einer Kapitalinfusion, an der auch zwei Unternehmen beteiligt seien, die von der Regierung der Provinz Hubei, in der YMTC seinen Sitz hat, unterstützt werden.
