Review: Wo Long – Fallen Dynasty

Hier ist Geduld gefragt

Original Titel:

ウォーロン フォールン ダイナスティ

System:

PlayStation 5 |

Spieler:

Einzel- oder Mehrspieler möglich |

Release:

3 März 2023

Publisher:
Koei Tecmo
Entwickler:
Team Ninja
Genre:
Adventure, Hack and Slay
Release:
3 März 2023
Platform:
PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series, PC
Preis:
69.99 €

Willkommen im China der späten Han-Dynastie. Im Jahre 184 nach Christus ist das Reich in Aufruhr und die einst fruchtbare Dynastie steht kurz vor dem Fall. Dunkle Mächte trachten danach die Welt ins Chaos zu stürzen.

Ein unbekannter Soldat erhebt sich

Ein kleines Dorf wird von Rebellen, die sich selbst die gelben Turbane nennen, angegriffen und förmlich überrannt. Ein Milizsoldat stellt sich ihnen tapfer entgegen und beschützt einen jungen Mann, der eine Augenbinde trägt. Bei dem Kampf wird der Held fast getötet, allerdings erhält er von dem jungen Mann einen Talisman, der ihn voran beschützt.

Review: Wo Long

Bevor die Story an diesem Punkt weiter geht, wirst du ins Charaktererstellen-Menü geworfen. Die einen werden sich über die vielen Möglichkeiten freuen. Andere jedoch fühlen sich vermutlich erschlagen. Du kannst buchstäblich alles einstellen und anpassen, wie es dir beliebt. Angefangen vom Geschlecht und die Körpergröße, bis hin zu einzelnen Partien des Gesichtes. Falls dir eine Frisur zusagt, du aber mit der Haarfarbe unzufrieden bist, keine Sorge, die Farbpalette öffnen und schon steht eine große Auswahl zur Verfügung. Es kann sogar Gesichtsbemalung festgelegt werden, auch in der Farbe.

Falls du es geschafft hast, endlich einen Charakter zu erstellen, mit dem du dich in die Schlacht stürzen wirst, bestätigten und schon geht es weiter mit der Story.

Review: Wo Long

Flucht aus dem Dorf

Das Dorf wurde überrannt von den Gelben Turbanen. Diese sind dem Helden und dessen Begleiter wenig freundlich gesinnt. Also heißt es Vorsicht walten lassen. Auf dem Weg, raus aus dem Dorf, erklärt der Junge mit der Augenbinde verschiedene Kampftechniken und weshalb du Banner aufstellen solltest. Diese lassen die Moral der Gegner sinken und stärken deine Eigene.

Als ihr fast aus dem Dorf raus seid, trefft ihr auf Zhan Jiao. Er ist der Anführer der Rebellion und will euch natürlich nicht gehen lassen.

Kampfmechanik, die gut einstudiert sein muss

Du hast es nun mit dem ersten und wohl auch schwierigsten Boss im Spiel zu tun. In diesem ersten Bosskampf wird dir auf die Harte Tour beigebracht wie die Kämpfe in Wo Long ablaufen. Parieren und Ausweichen, um ans Ziel zu kommen. Gerade wenn du denkst, du hast es geschafft. Da wirft sich Zhan Jiao eine Kugel ein und wird ein nochmal stärker. Was es besonders schwer macht, dir stehen nur 3 Heiltränke zur Verfügung. Wenn du verlierst, heißt es, den kompletten Kampf noch einmal zu führen.

Review: Wo Long

Hier hätten wir uns wirklich mehr Möglichkeiten zum Heilen gewünscht. Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir Zhan Jiao endlich besiegt. Jedoch mischt sich ein unbekannter Gegner ein, töten den jungen Mann mit der Augenbinde, der eine Art Bestie in sich trug und greift auch den Helden an. Allerdings wird der Protagonist nur die Klippe hinunter gestoßen und mit seiner letzten Kraft, schafft es der junge Mann mit der Augenbinde, den Helden ein letztes Mal zu retten. Der Sturz wird überlebt, nur um am nächsten Schlachtfeld angespült zu werden.

Interessante Möglichkeiten, wenig Erklärung

Zunächst kämpfst du dich mit einem Schwert und einer recht abgenutzten Rüstung durch das Dorf. Doch schon bald findest du die ersten Items, die meist als leuchtender Kreis auf dem Boden liegen oder sich in Kisten verstecken. Einfach ins Inventar wechseln und schon kann alles ausgewechselt werden. Hier gibt es noch eine Einstellung für jene, die es nicht mögen Helme zu tragen. Den entsprechenden Hacken in den Einstellungen setzen und schon werden die Helme ausgeblendet.

Es können bis zu zwei Waffen ausgerüstet werden. Diese können mittels Tastenkombination gewechselt werden. Der Kampfstil des Protagonisten ändert sich je nach gewählter Waffe. Schwerter sind schnell, machen dafür weniger schaden. Ein Speer fügt mehr schaden zu, dafür sind die Angriffe damit langsamer. Hier kommt es auf deinen Geschmack an, was du lieber ausrüstest.

Im Kampf können sowohl mächtige Angriffe wie spezielle Kampfkünste als auch Zauber genutzt werden. Beides benötigt Ki, um genutzt werden zu können. Mit Angriffen wird das Ki gefüllt, bei Verteidigung nimmt dieses allerdings schnell wieder ab. Also gut aufpassen, um nicht zu schnell im Nachteil zu sein.

Ki nutzt du auch, um die Fähigkeiten deines Kämpfers zu verbessern. Mit jedem gewonnen Kampf sammelst du etwas Ki, manchmal kann dies sogar als Drop vom Gegner gesammelt werden. Sobald genug vorhanden ist, leuchtet die Anzeige und du kannst zu deiner Standarte laufen. Beim Ausruhen an dieser, die eher Beten gleicht, kannst du die Punkte verteilen. Dabei musst du dich für eine der fünf Wandlungsphasen entscheiden. Leider wird man hier als Spieler etwas allein gelassen. Gerade als Neuling in diesem Genre ist man leicht überfordert von der Fülle der Anzeige. Eine kurze Erklärung wäre hilfreich gewesen, um nicht nur Fragen im Kopf zu haben und die Anzeige leichter zu verstehen. Ein weiterer Nachteil des Systems, man benötigt immer mehr Punkte, um eine Fähigkeit zu verbessern. Dabei ist es egal, ob die gewünschte Fähigkeit noch nie verbessert wurde oder bereits auf Stufe 10 ist. Hier wäre eine Anpassung an die jeweilige Stufe sinnvoller.

Review: Wo Long

Sollten alle Stränge reißen, können als letztes Mittel noch Götterbestien gerufen werden. Jedoch ist es im ersten Kampf etwas schwierig. Die Anzeige der Tastenkombination ist sehr klein gehalten. Wenn du alleine spielst, kannst du sie ganz leicht übersehen. Was beim Kampf gegen Zhan Jiao wirklich kein Vergnügen ist.

Das Spiel gibt einem ein einfaches Tutorial, aber mehr als die simplen Angriffe, Blocken und heranschleichen für einen tödlichen Schlag, erklärt es einem nicht. Hier wurde eindeutig Potenzial verschenkt.

Grafik und Sound

Getestet haben wir das Spiel auf der Playstation 5. Leider entsprach die Grafik überhaupt nicht unseren Erwartungen, dafür, dass es auf der neuesten Konsole gespielt wurde. Die Grafik erinnerte uns an die Optik frühere Playstation spiele. Es hat eine gewisse Retro-Optik.

Auch die Mini-Map, am oberen Bildschirmrand, hätte etwas besser durchdacht sein können. Diese erinnert einen eher an ein Radar als eine Karte. Lediglich ein roter Strich zeigt an, in welche Richtung man gehen soll. Leider kann der Strich einen auch direkt zu einem Abgrund oder einer Wand führen. Eine weitere Karte der Umgebung gibt es nicht, so bewegt man sich doch eher blind durch die Landschaft.

Das Einzige das halbwegs für die enttäuschende Grafik entschädigt, ist der gelungene Soundtrack. Dieser untermalt die düstere Atmosphäre von Wo Long.

Der Soundtrack von Wo Long umfasst 53 Songs und wurde inzwischen sogar auf verschieden Streaming-Plattformen veröffentlicht. Einer, der maßgeblich am Soundtrack mitwirkte ist Kenichiro Suehiro. Er hat unteranderem Lieder für Anime wie „Goblin Slayer“ und „Re:Zero – Starting Life in Another World“ komponiert.

Review: Wo Long

Fazit

Das Spiel ist nur etwas für hartgesottene oder besonders geduldige Spieler. Der erste Boss ist schwer zu schaffen und die Redaktion hat am Ende gemeinschaftlich daran gearbeitet, diesen zu besiegen. Eine neue Belegung der Tasten hat hierbei nur bedingt geholfen. Ohne Parieren und Kontern hat man keine Chance an diesen Gegnern vorbei zu kommen. Wäre es nicht für eine Review gewesen, hätten wir es nach den ersten Versuchen aufgegeben.

Gerüchten zufolge sollte es nach dem sogenannten „Türsteher“ leichter werden. Dies können wir nicht bestätigen. Auch der nächste Boss entpuppte sich für uns als Türsteher. Zumal wir einen Hilfetext hatten, der die Sicht einschränkte, da dieser über den halben Bildschirm geschrieben war.

Auch legte es uns Steine in den Weg, da beim Stufenaufstieg, immer mehr Wahres KI benötigt wurde. Wie bereits erwähnt, wäre es besser, hier levelabhängig zu arbeiten.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Grafik. Da wir das Spiel auf einer PS5 testeten, haben wir eine höherwertige Optik erwartet. Am Ende bekamen wir etwas in Retrooptik, dass einen sehr an die früheren Animationen erinnerte. Der Soundtrack entschädigte hierfür nur bedingt.

Wer Hack&Slash-Spiele mag und bereits gespielt hat, ist bei Wo Long gut aufgehoben. Für jene, die lieber RPGs spielen, sollten um Wo Long einen Bogen machen. Ein Souls-like im klassischen Sinne findet man hier nicht.

Mein ganz persönliches Fazit

Nach dem Trailer zu Wo Long dachte ich, dass es ein interessantes Spiel sein könnte. Leider hat es mich dann sehr enttäuscht. Einen Türsteher noch im Tutorial zu platzieren, ist mies. Vor allem die Info für die Gottesbestie hätte einer alleine übersehen.

Die Minimap ist so nutzlos. Ich gehöre zu den Spielern, die eine Karte benötigen zur Orientierung. So komme ich mir vor, als würde ich im Blindflug irgendwo hinrennen. Ein Radar ist alles andere als hilfreich.

Kurz um, mir gefällt Wo Long überhaupt nicht und werde es auch nicht weiterspielen. Ich bleibe lieber bei meinen klassischen RPG.

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