Nach dem Roman „Misaki no Mayoiga“ von Sachiko Kashiwaba. Eine Produktion von David Productions mit der Musik von Yuri Miyauchi.
Nachdem die 17-jährige Yui von zuhause wegläuft, trifft sie in einer kleinen, vom Erdbeben zerstörten Stadt auf die kleine Hiyori. Diese hat bei einem Autounfall ihre Eltern verloren und spricht seitdem nicht mehr. Doch das Pech reißt nicht ab. Bei dem Erdbeben hat sie auch noch ihre Verwandten verloren, die sie aufgenommen haben.
In einer Notunterkunft treffen die beiden Mädchen auf Kiwa, eine alte Dame mit einer blühenden Fantasie, die sich als deren Großmutter ausgibt und die beiden kurzerhand mit in das Haus, am Fuchskap, einlädt.„Ein Haus der Verlorenen“ nennt sie es. Es macht alles, um den Menschen zu helfen.
Noch ist Yui misstrauisch, doch mit der Zeit taut sie auf. Erstrecht als sie merkt, dass Oma Kiwas Geschichten, nicht nur Fantasie sind. Alsdann noch mehrere Kappas im Brunnen, im Garten baden, kann Yui nicht mehr anders, als den Geschichten Glauben zu schenken.
Doch die Kappas sind nicht nur zum Spaß dort. Kiwa fürchtet, dass durch das Erdbeben etwas Schreckliches befreit wurde. Auch das bewahrheitet sich, als mehr und mehr Bewohner plötzlich in eigenartigen Situatione geraten.
Um auf andere Gedanken zu kommen, fahren die drei flussaufwärts in den Urlaub. Auch dort finden sie ein „Haus der Verlorenen“, das Älteste, aus Oma Kiwas Geschichte und allerlei Yokai und Gottheiten, die „Fabelhaften“, wie Kiwa sie genannt hat.
Am nächsten Morgen ist die alte Dame jedoch verschwunden. Yui und Hiyori merken, dass Kiwa sie beschützen will und das Unheil selbst bekämpft. „Wir drei sind doch eine Familie“. Mit diesen Worten machen sich die neugewonnenen Schwestern auf den Weg, ihre Großmutter zu retten.
Farbenfrohe Welt
Ein Film lebt durch seine Hintergründe. Auch The House of th Lost on the Cape, zeig deutlich, wie viel Arbeit und Liebe in die Bilder geflossen sind. Mit lebendigen Farben fallen selbst kleine Details auf. Besonders kann hier die Realitätsnähe angepriesen werden. Regen fällt nicht in langen, weißen Bändern. Auch die Autos könnten fast gefilmt statt gezeichnet sein.
Man findet jedoch oft auch Standbilder, denen es an Bewegungen fehlt, sodass sie schnell künstlich wirken. Durch die detaillierten Hintergründe wirken die Figuren leider etwas „einfach“. Auch wenn einige Details vorhanden sind, scheinen diese doch eher zur Unterscheidung, statt zur Tiefe der Charaktere beizutragen.
Auch die Animation im Allgemeinen, wirkt etwas langsam, was sich oft im Zusammenspiel mit Dialogen zu einer sehr gezogenen Szene formt, grade wenn die stumme Hiyori beteiligt ist.
Das Design wird aber den dargestellten Yokai sehr gerecht, Drachen, Löwen, Buddha-Statuen, alle im japanischen Originalstil. Auch Oma Kiwas Geschichten sind einzigartig gezeichnet und sehr einfach von dem Rest der Geschehnisse zu unterscheiden. Mit groben Konturen und Animationen, die fast an ein Daumenkino erinnern, vielleicht aber auch ein kleines bisschen psychedelisch wirken.
Die Besetzung
Charakter | Synchronsprecher |
Yui | Nina Schatton (Akiko in Words Bubble Up Like Soda Pop) |
Kiwa | Heidrun Bartholomäus (Homily in Arrietty: Die wundersame Welt der Borger) |
Hiyori | Suree Chuh (Suzu (Kind) inBelle) |
Das Ohr schaut mit
Während Oma Kiwas Geschichten mit japanischen Klängen untermalt sind, sind die restlichen Szenen wenig mit Hintergrundmusik ausgefüllt. In den wichtigen Teilen, dient der Soundtrack dennoch als gefühlsgebende Einheit.
Und grade in den Szenen, in denen Musik unwichtig oder gar störend wäre, findet man trotzdem wunderbare und größtenteils sogar sehr realistische Umweltgeräusche. Regen, der Waldboden unter den Sandalen, alles klingt, als wäre man wirklich dabei.
Anfangs dachte ich noch, dass grade Yuis Synchronstimme etwas distanziert wirkte, merkt man doch schnell, dass die Sprecher sich mit den Charakteren auseinandergesetzt haben. So ist Yuis Distanziertheit grade am Anfang des Films ein Indiz, für ihr Misstrauen, das aber mit Fortschreiten der Geschichte immer mehr abnimmt. Und das hört man deutlich in ihrer Stimme.
Für Großansicht der Bilder bitte anklicken