Review: Eiyuden Chronicle: Rising

Auf der Jagd nach einem Schatz, der die Familie beeindruckt

Original Titel:

百英雄伝 Rising

System:

Nintendo Switch |

Spieler:

1 |

Release:

10 Mai 2022

Publisher:
505 Games
Entwickler:
Natsume Atari and Rabbit & Bear Studios Co., Ltd.
Genre:
Action RPG, Jump'n'Run, JRPG, Indie, Adventure, Kampfspiel
Release:
10 Mai 2022
Platform:
PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series, PC, Nintendo Switch
Preis:
14.99 €

CJ ist ein 16-jähriges Mädchen, das aus einer Familie von Schatzjägern stammt. In dem Familienclan gibt es ein Ritual, welches jedes Mitglied durchläuft: das Übergangsritual. Ziel des Rituals ist es, einen Schatz zu finden. Dieser Schatz muss größer als jener sein, den die Vorfahren fanden. Für CJ bedeutet dies, ihren Vater zu übertrumpfen.

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Ihre Reise führt sie nach Neu-Nevaeh. Neu-Nevaeh lockt Schatzjäger aus dem ganzen Land mit dem Versprechen, dass in den Runenhügeln sagenhafte Schätze lauern. Jedoch stellt CJ schnell fest, dass es gar nicht so leicht ist, an diese heranzukommen. Bevor sie die Stadtgrenze erreicht, muss sie einen Händler gegen Banditen verteidigen. Der Händler ist ihr dankbar und hilft ihr dabei, erste Kontakte in der Stadt zu knüpfen. Schnell erfährt sie, dass nicht alle Einwohner von dem Zustrom an Abenteuern begeistert sind.

Die ganze Aktion war eine Idee der amtierenden Bürgermeisterin, Isha. Sie beabsichtig damit Geld für die Stadt zu verdienen, die durch ein Erdbeben vor nicht allzu langer Zeit gelitten hat.

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Eine dieser Ideen war, Abenteurer nach Neu-Nevaeh zu holen und ihnen die Lizenz zu erteilen in den Minen und Hügeln nach Schätzen zu suchen. Diese sogenannte Abenteuerlizenz gibt es nicht umsonst. Jedoch besitzt CJ nicht genügend Baqua, um diese zu erwerben. Isha hat in ihrer Stadt ein Stempelsystem eingeführt. CJ erhält eine Stempelkarte und wenn sie diese ausgefüllt zurückbringt, bekommt sie im Gegenzug die Abenteuerlizenz. Nun heißt es fleißig Stempel sammeln, um endlich in die Runenhügel zu kommen.

Auf der Jagd nach Stempeln

Die Idee von Isha hinter dem Stempelsystem ist simpel. Die Einwohner hegen, gegenüber den Abenteurern, misstrauen. Dadurch dass diese „Fremdländer“, wie sie gern von den Einwohnern bezeichnet werden, ihnen helfen, soll das Misstrauen abgebaut werden. Zu diesem Zweck hat jeder Einwohner Neu-Nevaehs einen Stempel erhalten. Wenn ein Abenteurer ihnen geholfen hat, sollen sie die Karte des Abenteurers abstempeln.

Leider ist die ganze Sache nicht so einfach, wie Isha sich das vorstellt. Die Skepsis und Ablehnung ist zu groß und CJ muss teilweise einiges an Überredungskunst aufbringen, um überhaupt einen Auftrag zu bekommen. So passiert es, dass sie entlaufene Haustiere oder simple Botengänge übernimmt, um einen Stempel zu bekommen.

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Aufgeben kommt für CJ trotz alledem nicht in Frage.

Endlich die Lizenz

Ihre Beharrlichkeit macht sich bezahlt. Nach einiger Zeit hat sie nicht nur ein paar Stempel zusammen. Einer der Einwohner bietet ihr aus Dankbarkeit sogar eine Unterkunft an. Nun hat CJ zumindest schon mal einen Ort, an dem sie die Nacht verbringen kann. Dabei werden ihre Lebenspunkte aufgefüllt. Außerdem hat der Spieler hier die Möglichkeit zu speichern.

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Bei einem weiteren Besuch bei der Bürgermeisterin zeigt sich diese beeindruckt von der Ausdauer des Neuankömmlings. Die meisten anderen Abenteurer haben nicht so lange durchgehalten wie CJ, weswegen unsere Schatzjägerin nun endlich ihre Lizenz erhält. Jetzt hat sie die Befugnis die Minen betreten zu dürfen, die zu den Runenhügeln führen.

Jedoch gäbe es zuvor noch eine Kleinigkeit, die CJ erledigen soll. In der Stadt gibt es eine Fremdländergasse, die von Gocteau verwaltet wird.

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Gocteau wendet sich an CJ mit der Bitte, den dortigen Händlern zu helfen.

Aufbau der Fremdländergasse

Bei einem Besuch in der Fremdländergasse stellt CJ fest, dass es gar keine Geschäfte gibt. Viele haben längst die Genehmigung erhalten ein Shop zu eröffnen. Jedoch fehlt es an Materialien. CJ bietet Hilfe an, wenn sie dafür einen Stempel bekommt.

Nun hat man neben seiner Hauptquest, Nebenquests freigeschaltet. Es lohnt sich, diese zu erledigen. Da man so nützliche Geschäfte freischaltet, wie einen Schmied oder einen Pfandleiher. Bei dem Schmied kannst du deine Waffe und Ausrüstung verbessern, um so im Kampf stärker zu werden. Je weiter das Spiel voranschreitet, desto mehr Händler beabsichtigen sich in der Fremdländergasse niederzulassen oder benötigen sogar beim Ausbau der Läden Hilfe.

Bewohner mit einer Quest lassen sich leicht anhand des Ausrufezeichens über ihrem Kopf erkennen.

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Alternativ kannst du am Schwarzen Brett vorbeischauen. Dort hängen die Bewohner ihre Anliegen aus. Das Schnellreise-System bringt dich dabei an jeden Ort in der Stadt. Du musst also keine Angst haben, dir die Füße wund zu laufen. Je mehr du die Stadt erkundest, desto mehr Schnellreisepunkte schaltest du frei.

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Übrigens neben dem Schriftzug „Stempel erhalten“ und „Quest abgeschlossen“, werden Quests von Händlern mit einer kleinen Aufbausequenz belohnt, wenn sie dank deiner Hilfe endlich in der Lage sind ihr Geschäft zu eröffnen oder sogar zu erweitern.

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Je öfter du den Bewohnern Neu-Nevaehs hilfst, desto mehr lohnt es sich für dich. Bei den Händlern erhältst du neue oder bessere Ausrüstung für dein Team.

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Du brauchst jetzt allerdings keine Angst haben, mit Nebenquests erschlagen zu werden. Um neue Quests bei den Bewohnern freizuschalten, musst du die Hauptquest weiterverfolgen. Also heißt es anschließend ab ins Bergwerk, um endlich dem Hauptziel näher zu kommen.

Im Team kämpft es sich leichter

Nachdem CJ den Wachen am Eingang ihre Lizenz gezeigt hat, darf sie endlich die Minen betreten. Jedoch kommt sie nicht weit. Durch das Erdbeben gab es einen Steinschlag und der Weg wurde blockiert. Bei dem Versuch, den Felsen selbst zu beseitigen, beschädigt CJ auch noch ihre Waffe. Nun bleibt ihr nix anderes übrig als ins Dorf zurückzukehren. Immerhin braucht eine Schatzjägerin eine funktionsfähige Waffe. In der Fremdländergasse trifft sie Garoo. Ihn bittet sie um Hilfe bei der Beseitigung des Steinschlags. Nur widerwillig schließt er sich CJ an.

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Garoo folgt dir nicht nur im Dorf. Nein, er unterstützt dich ebenfalls in den Kämpfen. Die Kämpfe finden in Echtzeit statt und man sieht die Gegner auf der Karte. Mit etwas Glück und Timing gelingt sogar ein Überraschungsangriff. Es gibt eine Taste für den normalen Angriff und eine für einen „speziellen Move“, welcher für jeden Charakter einzigartig ist. CJ zum Beispiel, ihr „speziellen Move“ befördert sie hinter den Gegner und bietet so die Möglichkeit von hinten anzugreifen.

In Eiyuden Chronicle gibt es zwei unterschiedliche Modi. Bei dem „normalen Modus“, hat jeder Kämpfer eine eigene Angriffstaste, was einen fließenden Übergang im Kampf ermöglicht. Jedoch besteht die Gefahr, Tasten zu verwechseln. Mir ist es schon oft passiert, dass ich statt springen, erstmal den Charakter gewechselt habe.

Im „Einfachen Modus“, erhält der Spieler eine Taste, um den Charakter zu wechseln. Der Übergang ist nicht so fließend wie im normalen Modus. Soll dafür das Spielerlebnis etwas vereinfachen. Hier ist es dir selbst überlassen, wie du spielst. Über die Optionen ist jederzeit ein Wechsel zwischen den Modi möglich.

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Wenn du die Monster besiegst, lassen diese natürlich etwas fallen. Diese Drops siehst du dann als kleine leuchtende Kugel. Sobald du dich in die Nähe begibst, sammelst du sie auf.

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Jedoch ist zu Beginn dein Inventar begrenzt auf 50 Items. Es kann durchaus in Lauferei ausarten, wenn du eine Sammelaufgabe hast. Aber, sobald du den Dungeon verlässt, werden deine gesammelten Items in das Lager gebracht. Zuvor erhältst du eine Übersicht von deiner Sammlung.

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Anschließend ist es möglich, den Dungeon erneut zu betreten. Alle Monster und abbaubaren Gegenstände sind wieder da. Abbaubare Ressourcen werden durch ein Pulsieren angezeigt. Um sie abzubauen, wird das Objekt angegriffen.

Ausrüstung für die Gruppe

Je mehr Mitglieder deine Gruppe hat, desto schwieriger wird die Entscheidung, von wem nun die Ausrüstung verbessert wird.

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Zwar kannst du inzwischen mehr Bereiche erkunden und fleißig Schätze sammeln. Auch geben dir die Einwohner, dank CJs gutem Ruf, nun mehr Quests. Allerdings geizen sie doch ein wenig mit Baqua und die Händler nehmen leider keine Stempel als Bezahlung. Glücklicherweise findet man in der Mine oder im Großen Wald auch Dinge, die man im Handelsposten verkaufen kann. Jedoch ist das Geld auch genauso schnell wieder aufgebraucht. Je weiter die Story fortschreitet, desto stärker werden auch die Gegner.

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Du kannst nicht nur Ausrüstung für die Gruppe erwerben. Auch hast du die Möglichkeit dein Inventar zu erweitern; für längere Erkundungen einfach unerlässlich. Oder du möchtest dich bei der Apotheke mit neuen Tränken eindecken. Allerdings hast du in der Apotheke die Möglichkeit die Tränke auch selbst herzustellen, was weit weniger kostet als diese zu kaufen. Lediglich das Material musst du sammeln. Wie in jedem guten RPG muss auch in Eiyuden Chronicle gefarmt werden. Das Prinzip der Herstellung gibt es nicht nur in der Apotheke, auch Zubehör und andere Gegenstände können auf dieselbe Art erworben werden.

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Interessante Aussichten mit einem interessanten Soundtrack

Die Grafik von Eiyuden Chronicle ist vergleichbar mit den ersten Final Fantasy – Games. Die Figuren sind etwas pixelig und der Hintergrund leicht verschwommen. Der Publisher, 505 Games, selbst bezeichnet dies als 2,5D-Grafik. Eine Bezeichnung, die durchaus zutreffend ist, da es weder komplett 2D noch 3D ist.

Sobald der Charakter hinter einem Objekt im Vordergrund verschwindet, sieht man die Silhouette als blauen Umriss.

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Der Soundtrack ist eine recht bunte Mischung aus verschiedenen Blas- und Saiteninstrumenten. Leider wirkt er im Dorf etwas eintönig, was dafür sorgt, dass man ihn nach einer gewissen Zeit nicht mehr wahrnimmt. Neben der bereits erwähnten bunten Mischung, scheint in den Soundtrack einiges an Elektro-Sound eingeflossen zu sein. Vor allem in den Minen hört man dies deutlich heraus. Für die Umgebung ist es allerdings passend gewählt.

Es gibt jedoch keine eigene Kampfmusik, außer du stehst einer größeren Gruppe von Monstern gegenüber.

Fazit

Wer klassische RPGs mit Retro-Grafik liebt und ein wenig Jump’n’Run nicht scheut, dem können wir Eiyuden Chronicle: Rising empfehlen.

Sicherlich wie in jedem RPG kommt irgendwann mal der Punkt, an dem man öfters in die Dungeons geht, um zu farmen. Allerdings ist es bei Eiyuden Chronicle nicht so mühselig wie in anderen RPGs. Jedoch gibt es hier einen negativen Aspekt: Während der Erkundungen können auch Items gefunden werden, wie Ringe oder Ketten, die die Helden als Ausrüstung tragen können. Es ist durchaus praktisch, allerdings gibt es keine Möglichkeit ungenutzte Items zu verkaufen. Der Pfandleiher scheint kein Interesse an Accessoires zu haben, sondern nur an Schätzen. Leider mussten wir diesen Punkt bereits in „The Cruel King and The Great Hero“ bemängeln.

Wie bereits erwähnt, enthält das Spiel einige Jump’n’Run Elemente. Leider sind manche Sprünge für ungeübte Spieler schwer zu schaffen. Zwar erhält man später im Spiel die Fähigkeit einen Doppelsprung mit CJ auszuführen. Nur ob einige Spieler bis dahin durchhalten ist doch eher fraglich.

Bei der Basis hat 505 Games aus unserer Sicht etwas Potenzial verschenkt. Zwar hat der Spieler die Möglichkeit mit der Basis zu interagieren, jedoch nur von außen. Es gibt keine Chance, die Basis zu betreten. Hier hätten wir uns über den Umstand gefreut, CJ wirklich ins Bett bringen zu können, als nur auf dem Weg herumzustehen, während die Helden schlafen.

Nach den Kritikpunkten möchten wir ein Feature erwähnen. Man erhält im Spiel die Möglichkeit die Waffen der Helden zu benennen. Aus unserer Sicht ist es doch mal eine nette Geste, die Namenswahl dem Spieler zu überlassen. Oft genug bekommt man letzten Endes Waffen mit vorgegeben Bezeichnungen. Es ist begrüßenswert, dass Eiyuden Chronicle: Rising hier eine Ausnahme bildet.

Was uns allerdings ein wenig verwundert hat: Eiyuden Chronicle: Rising gibt es nur als Digitale Version.

Mein ganz persönliches Fazit

Ich muss zugeben, ich brauchte etwas um mit der Grafik warm zu werden. Glücklicherweise hat CJs freches Mundwerk mich doch dazu animiert weiter zu spielen. Einige der Unterhaltungen zwischen den Charakteren waren einfach zu amüsant.

Allerdings bin ich schon bei manchem Sprung verzweifelt und war am Ende froh, als ich endlich den Doppelsprung freigeschaltet hatte. Der erleichtert es einem ungemein, wenn man so gar keine Jump’n’Run-Erfahrungen hat.

Irgendwie kann ich CJs Stempel-Versessenheit durchaus nachvollziehen. Als Spieler möchte man natürlich wissen, was passiert, wenn ich die Karte voll bekomme. Ich kann zumindest so viel sagen, so schnell wird man nicht fertig mit sammeln.

Trotz einiger Kritikpunkte, hatte ich meinen Spaß beim Spielen. Vielleicht kann ich im nächsten Spiel auch endlich mal alle unnützen Items verkaufen. Gerade in Eiyuden Cronicle: Rising ist man notorisch pleite. Da käme so ein Feature wie gerufen. Also bitte, liebe Spieleentwickler, macht die Händler nicht so wählerisch beim Ankaufen von Gegenständen. Damit würdet ihr den Spielern einen riesigen Gefallen tun.

Vermutlich sieht man sich bei der nächsten Schatzjagd in den Runenhügeln von Neu-Nevaeh.

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