Familie Forger aus Berlint ist die typische Durchschnittsfamilie. Der Vater arbeitet als Psychiater im Krankenhaus, die Mutter im Rathaus und Tochter Anya besucht die angesehen Eden-Akademie. Ein Hund rundet das Bild der Familie ab. Jedoch ist diese Familie alles andere als Normal.
Der Vater, in Wahrheit der beste Spion Westalis, ist in Ostania auf geheimer Mission. Dafür braucht er eine Scheinfamilie. Für die Rolle der Tochter sucht er sich ausgerechnet ein telepathisch begabtes Mädchen aus. Die Ehefrau ist in Wahrheit eine Auftragskillerin. Verständlicherweise weiß keiner aus der Familie von der Identität des anderen, bis auf Anya.
Story
Vermeintlich harmlose Alltagsprobleme, stelle diese Familie vor besondere Herausforderungen. Selbst ein Schulausflug kann da an Bedeutung für die nationale Sicherheit gewinnen.
In insgesamt 4 Kapitel befasst sich die Light Novel mit den eher alltäglichen Schwierigkeiten dieser beliebten Scheinfamilie.
Im ersten Kapitel macht Anyas Klasse einen Campingausflug. Nachdem Yor ihre blühende Fantasie überwunden hat und Loid den Gedanken beiseiteschiebt Anya besser auf den Ausflug vorzubereiten, unterschreiben die Einverständniserklärung.
Anya ist willens alles zum Wohle von Papas Mission zu erfüllen um sich endlich mit „Nr. 2“, Damian Desmond, anzufreunden. Leider läuft es nicht so wie problemlos wie gedacht. Bei einer Gruppenaufgabe verirren sich die beiden allerdings im Wald. So hatte sich Anya das nicht vorgestellt. Zu allem Unglück zieht ein Gewitter auf. Für Damian ist sofort klar, wer an allem Schuld hat, Anya.
Kapitel zwei ist etwas für alles von Fans von Yuri Briar, Yors kleinem Bruder. Erst wird ihm von seinem Chef ein freier Tag aufgebrummt und dann wird er von Yor auch noch als Babysitter für Anya auserkoren. Da er aber nicht in der Lage ist seiner Schwester einen Wunsch abzuschlagen, stimmt er zu. Der „Onkel wider Willen“ unternimmt schlussendlich sogar einen Ausflug mit seiner Nichte. Doch dieser läuft nicht wie geplant. Wer hätte erwartet, dass in diesem BE-I-Z (Berufs-Informationszentrum) den Erwachsen obliegt mit den Kindern zusammen einen Beruf spielen?
Kapitel drei widmet sich ebenfalls einem Nebencharakter, Franky. Dieser lernt mal wieder ein attraktives Mädchen kennen und verliebt sich in sie. Ob er es diesmal schafft, ihr Herz zu erobern?
In Kapitel Vier kommt die titelgebende Begebenheit. Ein vermeintlich unbekannter Maler bittet Familie Forger, für ihn Modell zu stehen. Dummerweise sind zu viele Leute im Park, um die Bitte abzulehnen und dann stellt sich heraus, dass es sich bei dem Maler um den berühmten Felix Curtis handelt. Curtis ist bekannt für seine fotorealistischen Bilder. Loid und Yor sitzen in der Zwickmühle. Beide haben ein Interesse daran, ihr Gesicht nicht für immer in einer Galerie ausgestellt zu sehen. Doch wer die Familie Forger kennt, weiß, dass sie es auf die eine oder andere schaffen, diese Probleme zu meistern. Was das Bonuskapitel enthält, nun dass wirst du selbst herausfinden müssen.
Stil
Bevor ich näher auf den Stil eingehe, eine kurze Erklärung, was eine Light Novel ist. Bei einer Light Novel handelt es sich um einen Roman, die Illustrationen im Manga-Stil aufweisen. Großteils ist die Zielgruppe junge Erwachsene, oder wie im Fall von SpyxFamilie eben Fans einer speziellen Reihe. In Deutschland gibt es bisher nur wenige lizenzierte Übersetzungen, da die Nachfrage bisher eher gering war. Außerdem kommt hinzu, dass die Translation einer Light Novel aufwendiger ist.
Daher finde ich es umso schöner, dass Crunchyroll diesen Aufwand nicht scheute und diese Light Novel nach Deutschland holte. Aber nicht nur bei diesem Verlag scheint ein Umdenken stattzufinden. Auf der Leipziger Buchmesse hielt ich die eine oder andere Light Novel in der Hand. Wie es den anschein hat, bewegt sich der Trend langsam in diese Richtung.
Entgegen wie bei Manga üblich wird hier in „westlicher“ Richtung gelesen. Auf dem Einband begrüßt einem diesmal die gesamte Familie Forger. Auf den Einbänden war bisher immer nur eine Figur porträtiert. Die Light Novel bringt so ein kleines Extra mit, ein eingeklebtes 2-seitiges Faltposter mit zwei schönen Illustrationen.
Die Geschichten stammen nicht aus der Feder von Tatsuya Endo, obwohl er maßgeblich an diesem Projekt beteiligt war, sondern wurden von Aya Yajima geschrieben. Zu jedem Kapitel wurde eine Illustration von dem Mangaka angefertigt. Diese setzen jedem Kapitel ein i-Tüpfelchen auf. Da so eine spezielle Szene hervorgehoben wird.
Der Schreibstil der Autorin Aya Yajima lässt den Leser sofort in die Geschichte eintauchen. Wie im Manga, werden zunächst die wichtigsten Figuren vorgestellt. Neulingen hilft es bei der Orientierung. So ist es durchaus möglich, die Light Novel zu lesen, ohne zuvor mit den Manga oder den Anime in Kontakt gekommen zu sein. Für die Fans ist es im Gegenzug am Anfang etwas schwierig. Sie kennen die Familie und ihre Eigenheiten.
Yajima schafft es, die Figuren ausgezeichnet zu lenken. Man bekommt den Eindruck, die Geschichten stammen direkt aus der Feder von Endo. Sogar den typischen Humor und vor allem manche Situationskomik kommt nicht zu kurz. Auf übermäßige detaillierte Beschreibungen wird dabei jedoch verzichtet. Dies bläht zwar die Geschichten nicht unnötig auf, aber für Neulinge stellt es eine Herausforderung dar.
Um den Stil des Manga nahezukommen, wurden Formatierungen genutzt. Die Gedanken der Figuren wurden kursiv dargestellt. Schnappt Anya, dank ihrer Fähigkeit, Gedankengänge auf, wurde dies mittels fetter Schrift vermittelt. Dies erleichtert es dem Leser, Zusammenhänge zu erkennen, ohne dass jedes Mal „dachte Loid/Yor/…“ dahinter zu schreiben.
Am Ende der Light Novel teilen sowohl Tatsuya Endo als auch Aya Yajima ihre Gedanken zu diesem Werk mit dem Leser. Während Endo zunächst besorgt war, da jemand anders seine Figuren steuert, viel es Yajima schwer ihr Glück kaum fassen. Sie selbst ist bekennender Fan von Endo und seinen Werken.