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Kirin beendet Zusammenarbeit mit Bierhersteller in Myanmar

Nach dem Putsch in Myanmar im vorherigen Jahr zieht die japanische Firma Konsequenzen

Der japanische Getränkegigant Kirin kündigte am Donnerstag an, dass er einem Buyout  seiner Anteile an einem myanmarischen Geschäftszusammenschluss zustimmt. Bei diesem Zusammenschluss handelt es sich um ein, mit der Junta in Verbindung stehendes, Konglomerat an Firmen. Kirin wolle den Markt in Folge des 2021 durchgeführten Militär-Coups verlassen.

Wenige Tage nach dem Putsch in Myanmar im Februar letzten Jahres beschloss Kirin den Myanmar Brewery Geschäftszusammenschluss mit der Junta-nahen MEHPCL (Myanmar Economic Holdings Public Company Limited) zu beenden. Der japanische Getränkehersteller sei „aufgrund der jüngsten Handlungen des Militärs in Myanmar äußerst besorgt.“

Jedoch kämpfte die Firma damit, sich von dem geheimgehaltenen Konglomerat zu lösen. Kirin fochte ein Angebot der MEHPCL zur Auflösung des Geschäftszusammenschlusses an, denn die japanische Firma befürchtete, dass nachfolgende Liquiditätsverfahren nicht fair von Statten gehen würden.

Am Donnerstag gab Kirin bekannt, dass sie einem Verkauf der Anteile im Wert von 22,4 Billionen Yen (157 Millionen Euro) zustimmen. Die 51 Prozent Anteile fließen dann zurück in das Tochterunternehmen, womit der Geschäftszusammenschluss beendet wird. Der Deal muss noch endgültig genehmigt werden und ein Termin für den Transfer der Anteile steht noch nicht fest.

„Wir sind sehr erleichtert darüber, dass diese Angelegenheit innerhalb der angekündigten Frist und mithilfe angemessener Mittel geklärt werden konnte“, so Yoshinori Isozaki, Kirins Präsident und CEO, in einem Statement.

Aktivisten entgegnen jedoch, dass die Entscheidung die Anteile an Myanmar Brewery und der kleineren Mandalay Brewery wieder an die Hauptfirma zu verkaufen, unweigerlich zur Folge hat, dass die Kontrolle und die Gewinne zurück an die Junta gehen.

Die Pressesprecherin der Vereinigung „Justice for Myanmar“ Yadanar Maung nannte den Deal „einen Glücksfall für das myanmarische Militär“ und warnte, dass er „einen konstanten Einnahmefluss zur Finanzierung von Gräuelverbrechen“ schaffe. Sie fügte hinzu, dass Kirin diese bedauernswerte Entscheidung widerrufen oder für Beihilfe und Unterstützung der durch das Militär begangenen internationalen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden muss.

Laut durch Kirin im Jahr 2018 veröffentlichte Zahlen brüstete sich Myanmar Brewery, zu deren Getränken die allgegenwärtige Myanmar Beer Brand zählt, mit einem Marktanteil von fast 80 Prozent. Investoren haben sich verstärkt auf Myanmar konzentriert, nachdem das Militär seinen eisernen Griff im Jahr 2011 gelockert hatte. Dies ebnete den Weg für demokratische Reformen und ökonomische Liberalisierung.

Jedoch hat eine Reihe von ausländischen Firmen den Markt seit der Machtübernahme des Militärs verlassen. Darunter die Ölgiganten TotalEnergies und Chevron und der norwegische Telecom Anbieter Telenor.

Das Geschäft in Myanmar hatte Kirin in den Jahren 2019 bis 2020 Einnahmen von 32.6 Billionen Yen (230 Million Euro nach heutigem Wechselkurs) eingebracht. Dies sind weniger als 2 Prozent der jährlichen Verkäufe der Firma.

Der japanische Getränkegigant stand bereits vor dem Putsch wegen seiner Verbindungen zum Militär unter Druck. Nachdem Menschenrechtsgruppen Kirin dazu aufgerufen haben, Transparenz in Bezug auf mögliche finanzielle Unterstützung von Menschenrechtsverletzungen zu schaffen, hatte Kirin eine rechtliche Untersuchung starten lassen. Es besteht der Verdacht, dass diese Gelder aus dem myanmarischen Geschäftszusammenschluss stammen.

Quelle:
2022 AFP

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