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Taiwan-China-Beziehung

Ein geschichtlicher Überblick seit 1949

Da die Spannungen zwischen dem chinesischen Festland und Taiwan zunehmen, hier ein überblick über die seit Jahrzehnten angespannten Beziehungen:

1949: Die Trennung

Nach einem Bürgerkrieg zwischen Chiang Kaishek’s Kuomintang (KMT) Nationalisten und Mao Zedong’s Kommunisten übernimmt Mao Zedong im Oktober 1949 die Macht in Peking.

Die KMT floh auf die Insel Taiwan. Dort bildeten sie im Dezember des gleichen Jahres eine eigene Regierung und beendeten jeglichen Kontakt zum chinesischen Festland.

In den 1950er verbündet sich Taiwan mit den USA, die sich mit dem Kommunistischen China im Krieg befinden – Koreakrieg. Um seinen Verbündeten vor einem möglichen Angriff vom Festland zu schützen, positioniert Taiwan eine Flotte in der Taiwanstraße.

1971: Beijing erhält UNO Zustimmung

Im Oktober 1971 übernimmt Peking den Sitz Chinas bei den Vereinten Nationen, den zuvor Taipeh innehatte.

1979 nehmen die Vereinigten Staaten diplomatische Beziehungen zu China auf, verpflichten sich aber auch, die Verteidigung Taiwans unterstützen. Sie unterstützen die Politik des „einen China“ unter der Führung von Peking, etablieren aber gleichzeitig Handels- und Militärbeziehungen mit Taipei.

1987-2016: Fragile Versöhnung

In 1987 erhalten Einwohner Taiwans erstmals die Erlaubnis China zu besuchen. Familien konnten wieder vereint werden und der Handel boomte.

1991 hebt Taiwan eine Notfallregelung auf und beendet somit einseitig den Kriegszustand mit China. Das erste direkte Gespräch zwischen den beiden Parteien fand zwei Jahre später in Singapur statt.

Allerdings beendete Peking die Gespräche 1995 wieder. Dies war ein Protest auf den Besuch des taiwanesischen Präsidenten Lee Teng-hui in den USA.

Während der ersten demokratischen Präsidentschaftswahl in Taiwan 1996, testet China Raketen vor der Insel. Ziel war es die Taiwanesen von der Wahl abzuhalten.

Bei den Wahlen 2000 verliert die KMT erstmals an Macht in Taiwan.

Während der nächsten der fünf Jahre werden die Handelskontakte zwischen den beiden Seiten weiter ausgebaut, erst per Schiff und später per Flugzeug.

Im März 2005 verabschiedet Peking ein Gesetz, dass die Abspaltung Taiwans für Illegal erklärt. Von nun an riskiert Taiwan militärische Interventionen seitens China.

Im April des gleichen Jahres fand das erste Treffen seit 1949 zwischen den Anführern der KMT und der kommunistischen Partei Chinas statt.

2008 nehmen Taiwan und China wieder die hochrangingen Gespräche wieder auf, nachdem Ma Ying-jeou zum Präsidenten gewählt wurde.

2008 nehmen Taiwan und China nach der Wahl von Ma Ying-jeou von der KMT die hochrangigen Gespräche wieder auf, Präsident auf einer Peking-freundlichen Plattform.

2010 wird ein umfassendes Rahmenabkommen zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit unterzeichnet und in 2014 fanden die ersten direkten Regierungsgespräche seit der Separation statt.

2015 fand ein Treffen der beiden Länderchefs in Singapur statt. Händeschütteln und begeistertes Winken vor einem riesigen Presseandrang, aber auf die Abgabe eines gemeinsamen Statements wurde verzichtet.

2016: Ende der Flitterwochen

Im Januar 2016 gewinnt die Oppositionskanditatin Tsai Ing-wen die Präsidentschaftswahl. Sie gehört Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) an, die sich für die Unabhängigkeit Taiwans einsetzt. Am Tage ihrer Amtseinführung warnte China davor, dass Frieden unmöglich wird, wenn sie ihre Bestrebungen der Unabhängigkeit fortsetzt.

Im Juni beendete China jegliche Kommunikation. Der Grund war die Weigerung der neuen Regierung Taiwans, das Konzept des „Einen China“ zu akzeptieren.

Dezember 2016, der gerade gewählte Präsident Donald Trump bricht mit Jahrzehnten von politischen Traditionen und spricht direkt, per Telefon, mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen. In 2017 genehmigt die Trump-Regierung Waffenverkäufe in Höhe von 1,3 Billionen US-Dollar an Taiwan.

Im März 2018 verabschieden die Vereinigten Staaten ein Gesetz, das die Beziehungen zu Taiwan stärkt, was China erneut verärgert.

2021: Neue Spannungen

Am 2. Januar 2019 mahnte Xi Jinping, dass die Vereinigung von China und Taiwan „unvermeidlich“ sei. Der Einsatz von militärischer Gewalt, wäre hierbei durchaus eine Option.

April 2021: Mit einer Rekordzahl von 25 Militärjets verletzt China den Luftraum von Taiwan.

Am 05. Oktober warnt Tsai vor „katastrophalen Konsequenzen“ sollte die Insel an China fallen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind insgesamt 600 chinesische Kampfjets in Taiwans Verteidigungszone eingedrungen.

7.Oktober Das Pentagon erklärt, dass Spezialeinsatzkräfte der USA bereits seit Monaten heimlich Taiwanesische Truppe trainieren.

Am 09. Oktober sagte Xi Jinping, dass eine „friedliche Vereinigung“ mit Taiwan „möglich und realisierbar wäre“.

Am 22. Oktober erklärte US-Präsident Joe Biden, dass die USA Taiwan verteidigen werden, sollte China die Insel angreifen.

Peking reagierte darauf am 27. Oktober und erklärte Taiwan hätte „kein Recht den Vereinten Nationen beizutreten“.

Am 28. Oktober bestätigte Tsai den Aufenthalt von US-Truppen auf Taiwan. Dies war seit 1979 nicht mehr der Fall gewesen. Die US-Truppen unterstützen die Taiwanischen Truppen beim Training.

Noch am selben Tag gab China bekannt, es sein gegen die militärischen Beziehungen von Washington und Taiwan.

 

doc-kd-rap/jmy/jfx

Quelle:
2021 AFP

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