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Taiwans letzte „Trost-Frau“ stirbt mit 92 Jahren

Überlebende von sexueller Sklaverei

Taiwans letzte bekannte Überlebende der sexuellen Sklaverei in Japan während des Krieges ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Sas Außenministerium des Inselstaates teilte am Dienstag mit, dass das Problem eine „Wunde in der Geschichte der Menschheit“ sei.

Mehr als 200.000 Frauen, die als „Trostfrauen“ bezeichnet wurden, wurden von Japans Militär während des Zweiten Weltkrieges sexuell versklavt, hauptsächlich aus Südkorea, aber auch aus anderen Teilen von Asien.  In Taiwan, das von 1895 bis 1945 von Japan regiert wurde, hatten sich fast 60 Frauen über die Jahre als Überlebende zu Wort gemeldet, so die „Women’s Rescue Foundation“ in Taipei, allerdings schätzt man die eigentlichen Zahlen auf mindestens 2.000 Frauen. Die Stiftung teilte am Montag mit, dass die letzte bekannte Überlebende der Insel, die als „Oma“ bezeichnet wird, am 10. Mai im Alter von 92 Jahren verstarb.

„Die Problematik der ‚Trostfrauen‘ ist eine Wunde in der Menschheitsgeschichte und die Regierung hat großen Wert auf die Würde und das Wohlergehen der ehemaligen Taiwaner (Überlebenden) gelegt“, sagte der Sprecher des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten, Jef Liu, am Dienstag. „(Die Regierung) hat gegenüber der japanischen Regierung weiterhin Bedenken geäußert … und drängen die japanische Seite, sich unserer Forderung zu stellen, sich zu entschuldigen und die Taiwaner Frauen und ihre Familien zu entschädigen“, sagte er.

Japans Versklavung von Frauen während des Krieges ist in ganz Asien ein politisch brisantes Thema. Während die Regierung Japans die vergangene Gräueltaten anerkannt hat, sagen Kritiker, haben sich Beamte im Laufe der Jahrzehnte geweigert, die volle Verantwortung für die Versklavung zu übernehmen. Die japanische Regierung sagte, die Opfer seien von Zivilisten zu kommerziell betriebenen Militärbordellen rekrutiert worden. Das Problem hat in Taiwan Proteste ausgelöst, und Frauengruppen fordern eine Entschädigung für seine Überlebenden – etwas, das offiziell nur Südkorea erhalten hat.

Die Women Rescue Foundation von Taipei erklärte, dass sie auch nach dem Tod der letzten „Oma“ davon betroffen seien und weiterhin verlangen würden, dass Japan die Opfer entschädigt.

„Obwohl alle Omas verstorben sind, glauben wir, dass ihr Geist für immer in unseren Herzen bleiben wird.“, sagte die Gruppe und versprach, sich dafür einzusetzen, dass die Geschichten der taiwanesischen Überlebenden in Schulbücher aufgenommen werden. „Dieses Stück Geschichte wird durch den Tod der Omas nicht verschwinden.“

Quelle:
2023 AFP

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